Panne oder Sabotage ?
LICHTERGLANZ. 70 Prozent der Feuerwerkskörper zündeten nicht. Pyrotechniker Hayo Wolff spricht von einem Störsender als Ursache. "Publikum betrogen", sagt die Konkurrenz von "Kölner Lichter".
EMMERICH. Der große Lichterglanz war es nicht - eher ein Schimmer. Auffällig lang waren die Pausen beim Feuerwerk. Was die Besucher zu dem Zeitpunkt nicht wussten: Es gab eine Riesenpanne - oder gar Sabotage? Für den Feuerwerker Hayo Wolff wurde der Abend jedenfalls - wie er selbst sagt - zur Katastrophe.
"Es ist ganz viel schief gegangen. 70 Prozent der Feuerwerkskörper sind stehen geblieben", erzählt Wolff am Tag danach. "Wir hatten einen Störsender, wodurch unsere Funkübertragung vom Computer zu den Feuerwerkspontons nicht funktioniert hat." Das hätten Messgeräte angezeigt. "Deswegen haben wir das Signal auf eine andere Frequenz gelegt", so der 38-Jährige.
War es Absicht oder nicht, das Feuerwerk zu stören? "Man kann nicht sagen, wie es war", so Wolff.
Deutlicher wurde Stadtsprecher Herbert Kleipaß. Er sprach von "Sabotage", wobei er sich auf ein Gespräch mit Wolff bezieht. Möglicherweise hätten holländische Konkurrenten den glänzenden Auftritt des Kollegen verhindern wollen. Der war am Boden zerstört.
Feuerwerk soll wiederholt werden
Ganz andere Gründe sieht Werner Nolden, Veranstalter der "Kölner Lichter". "Schon beim Heranfahren der beiden kleinen Pontonschiffe war mir klar, dass mit den wenigen Aufstellplätzen auf den Pontons kein großes Feuerwerksspektakel gezündet werden kann." Nolden legt nach: "Das Feuerwerk selbst war eine der größten pyrotechnischen Pleiten, die ich je gesehen habe. Tausende Menschen und offensichtlich auch die Stadtverwaltung seien "mit einem drittklassigen Event hereingelegt" worden. "Die, wie ich finde, wunderschöne Rheinpromenade hätte eine etwas bessere Eröffnungsfeier verdient gehabt!"
Hayo Wolff wehrt sich. "Die Pontons waren ausreichend." Noldens "Kölner Lichter" seien Konkurrenz: " Es ist einfach, so etwas zu sagen, wenn es schief gegangen ist." Wolff möchte nun eine Wiedergutmachung. "Wir wollen die ganze Show nochmal machen in diesem Jahr." Dann geht er auf Nummer sicher - mit einer Kabelübertragung.
"Wir werden nun analysieren, woher der Fehler kam", sagte Hans Flock von CityProjekt, dem Veranstalter. "Wir und ,Laser Feuerwerk´ schenken der Stadt das restliche Feuerwerk für die nächste Veranstaltung. Einen Termin gibt´s schon: 1. September. (nk/M.V.) Mehr Bilder
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